420: Warum wir die Legalisierung von Cannabis brauchen
Cannabis-Freunde weltweit vereint euch! Der 20. April – auch bekannt als „420“ – gehört als inoffizieller Feiertag inzwischen der Cannabis-Szene. Konsumentinnen und Konsumenten rund um den Globus feiern das „grüne Gold“ und setzen sich für eine entsprechende Legalisierung ein. Der 420 ist damit nicht nur ein guter Tag, um „einen durchzuziehen“. Vielmehr hat der Welt-Marihuana-Tag auch einen politischen Auftrag: Gebt das Hanf endlich frei!
„Up in Smoke”: Rendezvous zum Kiffen
Zurück zum Anfang: Woher rührt die Tradition des Welt-Kiffer-Tages? Und was hat es dabei ausgerechnet mit der Zahl 420 auf sich? All das ist sagenumwoben. Im Mittelpunkt der Legenden stehen die „Waldos“, eine Hippie-Clique aus Kalifornien. Die High-School-Schüler sollen sich Anfang der der 1970er Jahre zum Ziel gesetzt haben, eine aufgegebene Marihuana-Plantage mithilfe einer Schatzkarte zu finden. Um ihren Plänen Gestalt zu geben, kamen sie angeblich immer zum selben Zeitpunkt zusammen: um 4:20 Uhr nach dem Schulunterricht. Aus diesen Treffen und besonders der mit ihnen verbundenen Uhrzeit entwickelte sich die synonyme Verwendung des Begriffs „420“ mit der Verabredung zum Qualmen. Dieses neue Codewort sollte später das Fundament für den globalen „Pot Smokers Day“ legen.
„Legalize it”: Vorteile der Legalisierung von Gras
„Gebt das Hanf frei“: eine schon lange breit diskutierte Forderung, zu der sich die Jusos bereits 2015 bekannten. Nun zieht auch die Mutterpartei nach. Die SPD setzt sich in ihrem Wahlprogramm 2021 für die kontrollierte Freigabe von Marihuana ein. Über die medizinische Nutzung hinaus gibt es drei wesentliche Vorteile einer Legalisierung. Ich möchte sie Dir hier kurz vorstellen.
Qualitätskontrolle: Weniger Risiken und erhöhter Schutz
„No seeds, no stems, no sticks“ – und vor allem keine schädlichen Inhaltsstoffe! Mit dem legalen Verkauf kann nämlich eine Qualitätsprüfung stattfinden. So können gefährliche Stoffe in gestrecktem sowie verunreinigtem Gras aufgedeckt und die entsprechenden Produkte aus dem Verkehr gezogen werden. Andererseits ist so auch eine Kontrolle des THC-Gehaltes möglich. Denn auf dem Schwarzmarkt wird das Ganja oftmals künstlich hochgezüchtet und hochpotent verkauft. In dieser Form birgt es eine hohe Gefahr für Psychosen. Die Gesundheit der Stonerinnen und Stoner, die ohnehin konsumieren, wird also geschützt – auch für die Community des 420 ein bedeutendes Argument.
Jugendschutz im Fokus
Kurz und knapp: Wenn offizielle Stellen den Verkauf steuern, wird die gezielte Alterskontrolle ermöglicht. Ganz wie bei Alkohol und Tabak.
Entlastung des Justizsystems
Mit dem kontrollierten Handel verliert der Schwarzmarkt eine bedeutende Einnahmequelle. Dies wirkt sich auch positiv auf unser Justizsystem aus. Bagatelldelikte mit kleinen Mengen Marihuana fallen weg. Aktuell werden solche zwar erhoben und binden zunächst Ressourcen. Jedoch werden sie häufig nicht weiter verfolgt und führen letztlich ins Leere. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang der Aspekt der Entkriminalisierung der konsumierenden Betroffenen.
Suchtprävention durch Besteuerung von „Mary Jane“
Für Cannabisprodukte können wir eine Steuer einführen. Diese können wir zur Finanzierung von Projekten zur Prävention von Sucht nutzen. Denn in unserer Gesellschaft wird es immer Personen geben, die gern mal einen Joint rauchen – unabhängig von einem Verbot. Sie nehmen ihr „Recht auf Rausch“ eigenverantwortlich wahr. Die gesundheitlichen Risiken müssen dabei aber so gering wie möglich gehalten werden. Dazu sind eine staatliche Regelung und eine umfangreiche Aufklärung erforderlich. Ohne Tabus und ohne Vorurteile.
Welt-Kiffer-Tag schafft Aufmerksamkeit, reicht aber nicht
Die weltweite Cannabis-Community macht mit dem jährlich stattfindenden 420 immer wieder auf all dies aufmerksam. Und doch reicht ein Tag im Jahr hierfür nicht aus. Hierzulande warten wir immer noch auf Veränderung. Daher werde ich mich zusammen mit der SPD aktiv für Dein Recht auf Berauschung und einen regulierten Weed-Markt einsetzen.
In diesem Sinne: einen entspannten Welt-Cannabis-Tag!
Deine Tamara Lüdke
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